Arno Stern ist ein französischer Pädagoge und Forscher, der vor allem durch seine Arbeit im Bereich der freien Malerei bekannt wurde. Er entwickelte das Konzept des sogenannten "Malateliers", das einen geschützten Raum bietet, in dem Menschen jeden Alters frei und ohne Bewertung malen können. Im Zentrum seiner Philosophie steht die Überzeugung, dass kreatives Schaffen ein natürlicher Ausdruck des Menschen ist, der weder gesteuert noch bewertet werden sollte.

Stern prägte den Begriff der "Formulation", mit dem er die universelle und spontane Ausdruckskraft des Malens beschreibt. Diese Formulation ist nach Stern ein innerer Prozess, der sich entfaltet, wenn Menschen in einer wertfreien Umgebung arbeiten. Das Malatelier ist so gestaltet, dass es frei von äusseren Einflüssen wie Lob, Kritik oder künstlerischen Vorgaben ist, wodurch die Malenden ihre authentischen, persönlichen Ausdrucksformen finden können.

Sein Ansatz betont die Bedeutung von Respekt, Freiheit und einem geschützten Rahmen, um Kreativität zu fördern. Für Stern ist das Malen kein künstlerisches Ziel, sondern ein Weg, um innere Prozesse sichtbar zu machen und eine Verbindung zu den ursprünglichen Ausdrucksformen des Menschen herzustellen.

Für einen vertieften Einblick in seine Ansätze und die Praxis des Malspiels empfehle ich den Dokumentarfilm "Spuren des Erlebens – Arno Stern, ein Leben im Einsatz für die Welt der malenden Kinder". Dieser Film beleuchtet Sterns Lebenswerk und seine Philosophie des freien Malens.